Worüber keiner spricht

Inhalt

Chanda Kabelo, ein Mädchen mit großen Zukunftsträumen, das irgendwo in einem südafrikanischen Elendsviertel lebt ist sechzehn, als ihre anderthalbjährige Schwester Sara stirbt. Der Tod ist allgegenwärtig in Chandas Dorf und auch ihre Freundin Esther hat ihre Eltern verloren. Doch keiner wagt, über die Ursache der vielen Todesfälle offen zu sprechen: AIDS. So verdrängt auch Chanda die bittere Wahrheit und, als ihre Mutter zu kränkeln beginnt, schreibt sie es, wie alle in der Nachbarschaft, der übergroßen Trauer zu. Da ihr Stiefvater sich völlig dem Alkohol ergeben hat, muss Chanda, die so gerne einen Schulabschluss machen würde, um Lehrerin oder Ärztin zu werden, immer mehr Verantwortung für die Familie, vor allem für die beiden kleineren Geschwister übernehmen. Und sie hat immer mehr Angst: Da ist die Mutter, die immer schwächer wird und eines Tages verschwindet, die Freundin, die sich prostituiert, und die ständige Sorge um die Gesundheit der Geschwister und nicht zuletzt ihre eigene. Trotz vieler Schicksalsschläge oder vielleicht gerade deswegen nimmt Chanda am Ende all ihre Kraft und ihren Mut zusammen für die Menschen, die sie liebt, einzustehen, sich gegen das Schweigen aufzulehnen und erfolgreich ein großes Tabu zu brechen. Die Ignoranz AIDS gegenüber. Der Scham. Dem Stigma. Dem Schweigen. Den Geheimnissen, die Menschen zwingen sich zu verstecken.

Basisinformationen

Autor:

Allan Stratton

Titel:

Worüber keiner spricht

Erscheinungsjahr:

2005

Verlag:

dtv

Seitenzahl:

272

Genre:

Schicksal

Warum ist das Buch lesenswert?

Mit Chanda und ihrer Umgebung bekommen die anonymen Zahlen in den Gesundheitsstatistiken ein Gesicht und werden greifbar. Ihre authentische und kraftvolle Geschichte rüttelt auf und vermittelt eine zentrale Erkenntnis über AIDS: Genauso gefährlich wie das Virus selbst ist die Tabuisierung von allem, was damit einhergeht.